Gottesdienste im Altenpflegeheim
Impulse für die Praxis
Vor dem Gottesdienst
Was ist vor dem Gottesdienst zu organisieren:
- Fester Raum (Kapelle, Wohnbereich)
- Feste Zeiten im Wechsel mit den anderskonfessionellen Kolleg:innen oder Prädikant:innen
- Ankündigung im Veranstaltungsplan, durch Aushänge etc.
- Kirchliche Atmosphäre (Kreuz, LED-Echtwachskerze, Blumen, liturgische Farben, Glockenläuten auf CD)
- Kleidung (Liturgisches Gewand)
- schwerhörigengerechte Akustik / Anpassung der Raumakustik an Hörgeräte?
- Liederhefte im Großdruck oder einzelne Liedblätter mit bekannten Liedern
- Organist:in / Gitarrenbegleitung / CDs
- Berücksichtigung unterschiedlicher Gruppen von Gottesdienstbesucher:innen (Menschen mit Demenz, Angehörige etc.)
- Beteiligung der Bewohner:innen (zum Beispiel Einladungen verteilen, Altar schmücken)
- Rollstuhl-Bringdienst (Mitarbeitende, Ehrenamtliche)
- Mitarbeitende des Hause (z.B. Betreuungskraft) während des Gottesdienstes anwesend (Versorgung, Beruhigung)
- Angemessene zeitliche Präsenz vor und nach dem Gottesdienst
Inhaltliche Gestaltung
Was ist inhaltlich zu beachten:
- Wiedererkennbare Liturgie
- Auswahl bekannter Lieder
- Aufgreifen von Lebensthemen der Bewohner:innen in der Verkündigung
- Verständlichkeit (anschauliche kurze Verkündigung, angemessene Sprache)
- Symbolkompetenz
- Rituale
- Abendmahl
- Fürbitte (mit Anliegen aus dem Heim: z.B. Neueingezogen, Verstorbene)
- Bekanntmachungen
- Segen
Nach dem Gottesdienst
„Nach dem Gottesdienst“
- Verabschiedung am Ende des Gottesdienstes, dabei eventuell Symbole mitgeben
- Gespräch/Begleitung nach dem Gottesdienst
- Besuch bei bettlägerigen Personen, die nicht am Gottesdienst teilnehmen konnten
- Zimmerabendmahl
Gottesdienstanlässe
Gottesdienste zu besonderen Anlässen
- Gottesdienste zu Festtagen im Kirchenjahr
- Gottesdienste mit einem besonderen Anliegen (z.B. Totengedenken, Konfirmationsjubiläum)
- Gottesdienste im Rahmen von Hausveranstaltungen(Sommerfest etc.)
Wirkung
Was kann erreicht werden:
- Raumangebot, die eigene Spirititualität zu (er-)leben
- Vergewisserung der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Glaubenden
- Die jetzige Lebenssituation wird als gesegnet erfahren
- Sie erfahren mit Stolz, was sie noch können (vertraute Texte mitsprechen, Liedverse auswendig singen)
- Sie erleben Gemeinschaft und einen „festen Platz“ (Stammplätze beachten!)
- Gottesdienste strukturieren die Woche und das Kirchenjahr
- Die Teilnehmenden werden mobilisiert und haben Gelegenheit, ihr Zimmer zu verlassen (wichtig z.B. bei depressiven Menschen)
- ...
Weitere Anregungen finden sie in unserem Impulsblatt 1:
"Kommt her, ihr seid eingeladen.
Impulse zum Gottesdienst mit Abendmahl im Altenpflegeheim."
zur pdf
Sie suchen Anregungen und Materialien für die Gottesdienstgestaltung?
Hier werden Sie fündig:
https://www.seelsorge-im-alter.de
https://www.seniorenweb-freiburg.de/html/gottesdienstmodelle.html