Der Mensch und seine von Gott gegebene Würde

Unser Dienst in der Altenheimseelsorge ist grundlegend vom biblischen Menschenbild geprägt: "Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau." (1. Buch Mose Kapitel 1,27). In dieser Gottesebendbildlichkeit liegt die unverbrüchliche Würde des Menschen begründet und diese gilt es zu bewahren.

Zugleich ist der Mensch als Beziehungswesen geschaffen: "Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht." (1. Buch Mose Kapitel 2,18). Von Anfang an, sind wir Menschen aneinander gewiesen und aufeinander angewiesen. Für ein gelingendes Leben von der Wiege bis zur Bahre ist die von Liebe und Respekt getragene wechselseitige Fürsorge unter Menschen lebensnotwendig. Darum bezeichnet Jesus Christus das Gebot der Nächstenliebe zur wichtigsten Leitlinie menschlichen Handelns.

Gott hat menschliches Leben als begrenzt erschaffen. Pflegebedürftige Menschen in Einrichtungen der stationären Altenhilfe erleben Zerbrechlichkeit und Endlichkeit in besonderem Maße. Sie sind in der belastenden Situation, für fast alles Hilfe und Begleitung zu brauchen.

Angesichts der Fragen am Ende des Lebens treten ehrenamtliche und hauptamtliche Altenheimseelsorger und -seelsorgerinnen für die Achtung der gottgegebenen Würde dieser Menschen, ihrer Zugehörigen und der sie Pflegenden ein. Sie tragen dazu bei mit diesen Menschen Leben und Gemeinschaft zu gestalten. Im Dasein, Zuhören und Begleiten, im Teilen des Evangeliums und der Feier des Heiligen Abendmahls unter Gottes Segenszuspruch wird an diesem Lebens- und Sterbeort Gottes Liebe gegenwärtig.